Nach Gera-Äußerungen: Tiefensee und Kaiser laden Lochthofen nach Gera ein
Erfurt/Gera, den 29. Mai 2019 – Die SPD Thüringen reagiert irritiert auf die Äußerungen des vormaligen Chefredakteurs der Thüringer Allgemeinen, Sergej Lochthofen, über die Stadt Gera.
Der SPD-Landesvorsitzende, Wolfgang Tiefensee, äußert Unverständnis: „Seit Jahren arbeiten zahlreiche Menschen in dieser Stadt intensiv daran, Gera voranzubringen. Ich unterstütze Gera dabei und tue mein Mögliches, um diese Entwicklung zu fördern. Diese ist inzwischen gut, die Stadt bewegt sich deutlich. Daher ist eine solche Äußerung wie die von Lochthofen nicht nur nicht nachvollziehbar, sondern redet auch sämtliche Anstrengungen der Menschen in Gera klein“, so Tiefensee.
Einladung nach Gera
„Die drittgrößte Stadt Thüringens muss große strukturelle Herausforderungen bewältigen. Wir haben auf kommunaler und Landesebene vieles in Bewegung gesetzt, um Gera weiterzuentwickeln und lebenswerter zu machen. Die Effekte zeigen sich bereits. Ich lade Herrn Lochthofen herzlich ein, sich die Entwicklung vor Ort anzusehen“, so Tiefensee weiter.
Mit Unverständnis reagiert auch die aus Gera stammende SPD-Bundestagsabgeordnete Elisabeth Kaiser auf die Äußerungen von Lochthofen: „Gera ist eine lebenswerte Stadt, in der viel passiert: die Stadt bewirbt sich als Europäische Kulturhauptstadt im Jahr 2025, hat eine vielfältige Kulturszene sowie eine sehr gute Wohn- und Lebensqualität zu bezahlbaren Preisen. Erst kürzlich eröffnete ein von jungen Menschen geführtes Szene-Kaffee und Ton-Studio. Gera ist aber auch eine stolze Stadt, die allen Grund dazu hat. Jung und alt bringen sich hier ein und gestalten mit Erfahrung und neuen Ideen diese Stadt“, so die 32-Jährige.
Offenes Miteinander statt Ausgrenzung
Dass die AfD nun mit 12 Sitzen im Stadtrat sitzt, ist für Kaiser wie für viele Geraerinnen und Geraer ein schlimmes Signal. „Natürlich könnten wir jetzt alle den Kopf einziehen und darauf warten, dass rückwärtsgewandte Kräfte unsere Zukunftschancen verbauen. Ich sehe das aber nicht ein und fordere alle demokratischen Kräfte in unserer Stadtgesellschaft auf, sich auch in Zukunft für das Wohlergehen der Stadt einzusetzen. Ich wünsche mir ein offenes verständnisvolles Miteinander, statt Ausgrenzung und Wut“, so Kaiser. In Richtung Lochthofens sagt sie: „Ich weiß nicht, wann Herr Lochthofen das letzte Mal in Gera war. Doch junge Leute dazu aufzufordern, hier wegzugehen, empfinde ich als eine ziemliche Frechheit. Natürlich ist hier nicht alles perfekt – doch wo ist es das schon?“
Lochthofen hatte am Montag Abend in der mdr-Sendung Fakt ist! Mit Blick auf das Abschneiden der AfD bei der Kommunalwahl in Gera geäußert, junge Leute sollten aus der Stadt wegziehen, Gera sei „eine Loserstadt“.