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Gewässermanagement im Lichte des Klimawandels

Gerade in den letzten Jahren wird deutlich: Wasser ist eine ebenso wertvolle, wie auch endliche Ressource. Die Flutkatastrophe im Ahrtal hat gezeigt, dass Extremereignisse zunehmen und Ausmaße annehmen können, die eine neue Qualität erreichen. Die Herausforderung liegt also darin, Starkwetterereignisse ebenso wie Dürreperioden vor Ort ausgleichen zu können – Wasser wird mehr und mehr zu einer Ressource, die lokal gemanagt werden muss. Auch in einem Bundesland wie Thüringen wird dies vielerorts durch Stauanlagen, Talsperren, Wehre, Hochwasserrückhaltebecken und sonstige Wasserspeicher versucht zu erreichen. Wie sicher in vielen Regionen unseres Landes, ist auch im Thüringer Ilmtal diese Herausforderung noch zu bewältigen. Hier gilt es, Ökosysteme, die hierzu beitragen, indem sie Wasser in der Fläche halten, den Wasserabfluss dämpfen und die Grundwasserneubildung fördern, zu stärken, unter Schutz zu stellen und wo möglich wiederherzustellen. Bevölkerungs- und Umweltschutz müssen dabei ebenso unter einen Hut bekommen werden, wie die Interessen der Landwirtschaft und die des Tourismus. Die oft Jahrzehnte zurückliegende planerische Erfahrung erschwert die Aufgabe dabei ebenso, wie die Tatsache, dass zwischen relevanten Gesetzen oft Zielkonflikte herrschen, wie zum Beispiel zwischen dem Thüringer Klimagesetz und der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie. Zugleich sind aber nunmal alle oben genannten Bereiche von solchen Konzepten abhängig. Deshalb habe ich in den vergangenen Monaten im Rahmen von Konferenzen vor Ort mit Beteiligten gesprochen, um Potenziale ebenso wie Risiken zu identifizieren und einen ersten Aufschlag zu machen, sodass mit Kommunen, Land und Bund über die Weiterentwicklung der Ilmtalregion diskutiert werden kann.  Ziel ist, das Ilmtal zu einer gesunden, sicheren, ökologisch hochwertigen, touristisch attraktiven und für alle Bewohnerinnen und Bewohner wirtschaftlich prosperierenden, lebenswerten Umgebung zu machen. Erreicht werden kann all dies nur durch praxisnahe und an die Region angepasste Lösungswege sowie einen möglichst ganzheitlichen Ansatz – ein solcher bietet sich sicher nicht nur in Thüringen an.