Der politische Meinungsbildungsprozess der SPD beginnt in den Ortsvereinen. Aktive Mitarbeit im Ortsverein fängt damit an, dass Themen aus dem Wohnumfeld, vom Arbeitsplatz, aus den Verbänden, Vereinen und Organisationen in die SPD hineingetragen und diskutiert werden. Die Ortsvereine treffen sich die Mitglieder in der Regel einmal im Monat.
Die rund 4.000 SPD-Mitglieder in Thüringen organisieren sich in 149 Ortsvereinen. Diese bilden mit anderen Ortsvereinen die Kreisverbände, welche dem Gebiet eines Landkreises oder einer kreisfreien Stadt entsprechen.
Die Mitglieder jedes Ortsvereines wählen sich einen Vorstand. Aus den Delegierten oder allen Mitgliedern der Ortsvereine setzt sich der Kreisparteitag zusammen. Der wiederum wählt die Delegierten zum Landesparteitag. Der Landesparteitag ist das oberste Organ der SPD in Thüringen. Er findet in der Regel jährlich statt und berät über die politischen Zielsetzungen unserer Partei. Daneben wählt der Parteitag alle zwei Jahre den 24-köpfigen Landesvorstand.
Der SPD-Landesvorstand setzt sich zusammen aus dem oder der Landesvorsitzenden, vier Stellvertreter/innen, dem oder der Schatzmeister/in und weiteren 18 Beisitzer/innen.
Der Landesparteirat setzt sich aus Vertretern der 23 Kreisverbände zusammen. Um seine Belange beim Landesvorstand durchsetzen zu können, gibt ihm unser Statut das Recht, vom Landesvorstand angehört zu werden.
Der Landesparteirat stellt die regionale Vertretung im Landesvorstand sicher. Er sorgt dafür, dass die Belange der Kreise in der Landespolitik Berücksichtigung finden.
Die Landeskontrollkommission wird vom Landesparteitag gewählt. Ihr obliegt es, das Handeln des Landesverbandes bzw. seines Vorstandes auf die Umsetzung von getroffenen Beschlüssen zu kontrollieren. Sie kontrolliert den Landesvorstand.
Die Landesschiedskommission wird vom Landesparteitag gewählt. Sie wird tätig, etwa wenn über die Auslegung der Satzung Differenzen entstehen. Sie entscheidet auch in Streitfällen bei Aufnahmeanträgen und berät den Landesvorstand.
August Bebel und Wilhelm Liebknecht gründeten einen der beiden Vorläufer unserer heutigen Partei. Bereits 1863 gründete Ferdinand Lasalle in Leipzig den Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein (ADAV).
1875 war die eigentliche Geburtsstunde der Sozialdemokratischen Partei in Deutschland, auch wenn sie ihren heutigen Namen erst seit dem Parteitag in Halle 1890 trägt.
Nachdem das Verbot der SPD im Kaiserreich aufgehoben worden war, trafen sich die Mitglieder der Partei im Erfurter Kaisersaal. Hier beschlossen sie ein neues Programm, das Marxismus und Reformismus in sich einte. Der erste Teil entwarf das Bild einer zukünftigen sozialistischen Gesellschaft. Der zweite Teil stellte konkrete Reformforderungen, unter anderem das Frauenwahlrecht, das Verbot der Kinderarbeit und den Acht-Stundentag. Aus der Erfahrung der Diskriminierung entstand so das Gefühl eines Aufbruchs in eine neue Gesellschaftsordnung bei gleichzeitiger Forderung konkreter aktueller Veränderungen.
Im Januar 1990 gründeten wir den ersten SPD-Landesverband auf dem Gebiet der noch existierenden DDR. An einem historischen Ort — dem legendären Tivoli in Gotha — erhielt damit die alte sozialdemokratische Tradition endlich wieder ein Thüringer Gesicht.
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